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Therapeutische Werkzeuge

Therapeutische Werkzeuge sind in der Gestalttherapie ein wichtiges Element. Alle Dinge sind geeignet, denen im Einzelfall ein symbolisierendes Potential zur Projektion zukommt, das Reaktionen hervorruft, die dann dem therapeutischen Prozess zugänglich sind. Methoden Integration (MIPP) bezieht diese Arbeit mit therapeutischen Werkzeugen im Sinne des therapeutischen Experimentes der Gestalt Therapie ein. Speziell in der psychiatrischen Psychotherapie ist schonendes Vorgehen angesagt, während die frühere Gestalttherapie oft äusserst provokant und konfrontativ angelegt war. Dasselbe gilt auch für neuere konfrontative Verfahren der CBT (Cognitive Behavioral Therapy) und CBASP (Cognitve Behavioral Analyzing System Psychotherapy) , die für verletzliche Patienten und Patientinnen jeweils massgeschneidert angepasst werden müssen und nur im gemeinsamen Einverständnis über Ziel und Nutzen eingesetzt werden dürfen. Expositionsverfahren der CBT können die Verarbeitungsfähigkeit fragiler Menschen überfordern und der Einzug der Gegenübertragung, einem Konzept der Psychoanalyse, in der CBASP setzt eine gut fundierte therapeutische Beziehung und viel Fingerspitzengefühl voraus, um nicht verletzend zu wirken.

Sofern eine Behandlungskombination mit Psychopharmaka sinnvoll ist, kommt ein weiteres therapeutisches Werkzeug hinzu, das sorgfältig vorgestellt, unterstützt und ausgewertet sein muss. Neben der pharmakologischen Wirkung haben Medikamente auch immer eine symbolische Bedeutung, treffen auf unterschiedliche Offenheit und Motivation, können ein Stigma oder eine Erlösung sein. Wenngleich die Auswahl immer in erster Linie von der Symptomliste bestimmt sein wird, beeinflussen Ausbildung und Erfahrung des Psychiaters die Auswahl, jedoch haben Zuversicht und Erwartung aller Beteiligten immer auch Auswirkungen auf das Ergebnis. Eine Medikation kann aus all diesen Gründen ein sehr wirksames und mächtiges Therapiewerkzeug sein, vor allem dann, wenn Vertrauen, Kooperation und Compliance das Fundament der Behandlung darstellen. Mit einer gut angepassten Medikation kann oft erst die Voraussetzung für einen psychotherapeutischen Prozess der Verarbeitung und Bearbeitung belastender Themen geschaffen werden und ebenso psychotherapeutischen Methoden, Stabilisierung und Verarbeitungsfähigkeit vorbereiten.

Die therapeutische Atmosphäre ist entscheidend für den Einsatz kreativer und konfrontativer Elemente in der psychiatrischen Psychotherapie. Solche Elemente können Problemkonfrontationen ebenso wie eigene Arbeiten der Patienten und Themenaufstellungen mit Objekten oder in der Gruppe mit Personen sein. Hinzu kommt das Potential, das der inneren Resonanz auf Bilder, Poesie und Musik als Schrittmacher für persönliche Prozesse zukommt und zudem der Stabilisierung oder der Entwicklung kognitiver Konzepte dient. Therapiemedien wie Bücher, CDs, Filme, Abbildungen und einfach lesbare Texte oder Merkblätter können nützlich sein. Sie helfen in der Therapie, Problemkreise und die gemeinsame Zielrichtung zu bestimmen, können Vertiefung und Veranschaulichung bewirken und selbständige Auseinandersetzung zwischen den Therapiesitzungen ermöglichen. Die Therapiemedien, die Dagmar Zimmer (Hoefler) in diesem Zusammenhang selbst entwickelt, erscheinen bei Pueblo Editions.

Unveröffentliche Werkzeuge werden als kurze Texte und Arbeitsblätter abgegeben. Beispiele sind die Systemkreise, der Basistext Bezogen sein und dennoch eigenständig sowie die graphische Umsetzung des transaktionalen Interaktionsmodells (TA) nach Eric Berne und Leonhard Schlegel als eigene Umsetzungen bereits bestehender Konzepte. Alle Rechte für diese Blätter und Texte sind der Pueblo Editions vorbehalten ©. Private Nutzung zu therapeutischen Zwecken ist ausdrücklich gestattet und erwünscht.